Zum Transfer gehören immer zwei …

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Elizabeth Starbuck schreibt in ihrem Artikel ‚Optimizing University Research Collaborations‘, veröffentlicht im Journal ‚Research Technology Management‘ in der Ausgabe January/February 2001, über Kooperationen zwischen Universitäten und Industrie. Sie ist wie viele andere der Meinung, dass derartige Kooperationen derzeit bei weitem noch nicht ausgereizt sind und schiebt, ungleich vieler anderer Meinungsträger, die Schuld nicht ausschließlich den Universitäten in die Schuhe, sondern zeigt auf, welche Möglichkeiten Unternehmen haben, um Verbesserungen einzuleiten. In ihrem Artikel betont sie folgende Punkte: Unternehmen müssten lernen (1) wann sie mit Universitäten zusammen arbeiten sollen, (2) wie sie den richtigen Partner auswählen können, (3) wie sie am besten Projekte initiieren, implementieren und integrieren sollten und, last but not least, (4) wie Unternehmen von vergangenen Projekten lernen können. Im folgenden wird nun auf diese vier Punkte etwas näher eingegangen. Strategische Komponente: Das wichtigste hierbei ist es für Unternehmen zu erkennen, welche externe Technologien nutzbringend sein könnten und welcher Partner hier für Kooperationen in Frage käme. Das zeigt die Notwendigkeit auf, Wissenstransferprozesse wie andere strategische Prozesse zu behandeln. Die wichtigsten Schritte sind:
  • Integration des Wissenstransferprozesses (oder Technologie-Outsourcing-Prozesses) in den strategischen Prozess des Technologiemanagements
  • Beschreibung der FuE an Universitäten: Welche Art von Forschung gibt es an welcher Universität? Ist die Forschung komplementär zur FuE des Unternehmens? Größe der Universität wie Anzahl ForscherInnen in den relevanten Bereichen? IPRs?
  • Aufstellen von Bewertungskriterien zur Identifikation der ‚besten‘ FuE Kooperationsmöglichkeiten
Management Komponente: es ist wichtig, unternehmensintern Kompetenzen aufzubauen, die es ermöglichen, Kooperationsprojekte mit Universitäten zu managen. Hier geht es unter anderem um Informationen zu Regelungen an Universitäten für Drittmittelprojekte, Unterschiede in der Entscheidungsfindung (unterschiedliche Ziele) und unterschiedliche Zeithorizonte, um nur einige zu nennen. Das Ziel dieser Phase ist es, sich auf den Partner einzustellen, um hier für beide Seiten eine win-win Situation zu schaffen. In dieser Phase geht es auch um die Initiierung, die Implementierung und die Integration der FuE in neue Prozesse und Produkte. Evaluation durchgeführter Kooperationsprojekte: hier geht es um die Evaluation von Projekten, sowohl auf der Ebene des Projektes selbst als auch auf der Ebene der institutionellen Partnerschaft (Universität und Unternehmen). Aufbauend auf Kritieren sollen hier Vergleichsmöglichkeiten zwischen Projekten und Partnern geschaffen werden, die es in weiterer Folge auch erlauben, Erfolgsfaktoren bzw. Scheiterungsgründe zu identifzieren. Letztendlich sind auch Kooperationen zwischen Universitäten und Unternehmen einem Lernprozess unterworfen. Durch die Anleitung von Starbuck wird dieser Lernprozess erheblich erleichtert (eben wegen der systematischen Herangehensweise) und die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht.